Kennst du die große Langeweile? Ich wurde heute von ihr überrascht und hatte zunächst nicht die geringste Lust, sie zu empfangen. Stattdessen konzentrierte ich mich
auf die vielfältigen Gedanken zum Thema Langeweile. Wie sie ist, was sie ist, was ich alles tun könnte, um nicht mit ihr sein zu müssen, blablabla. Wow, wie langweilig war mir jetzt erst und
angestrengt fühlte ich mich auch. Puh! Ne, ne, darauf hatte ich gar keine Lust. Also schnappte ich mir jene Gedanken, die mir dazu rieten, die Langeweile zu akzeptieren und glaubte
ihnen. Und das tat gut! Kaum hatte ich den Kopf verlassen und mich zu meiner Besucherin - der Langeweile - gesellt, wurde es schlagartig friedlich in mir. Richtig gemütlich. Wir lagen
einfach so rum. Herrlich warm und still war es in mir! Nachdem wir eine Zeit lang miteinander geruht hatten, veränderte sich etwas in mir. Die Fensterläden meines Herzens waren ganz weit offen
und aus ihnen sprudelte bunte Munterkeit heraus, die sich in meinem ganze Körper ausbreitete. Nichts hatte sich im Äußeren verändert. Lediglich in mir hatte die Langeweile der Munterkeit das Feld
überlassen. Keine Ahnung, warum. Einfach so. Und ob ich das jetzt gerade besser finde - so‘n Kram erzählt mir meine Verstand gern und schnell - kann ich überhaupt nicht sagen. Ich glaube ich habe
sie beide gleich lieb - die Munterkeit und die Langeweile.